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Angi Baldaufgestorben am 29. Februar 2024

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Liebe Angehörige,

zu Ihrem unermesslichen Verlust spreche ich Ihnen meine tiefe Anteilnahme aus. Es schmerzt mich sehr, dass Angi diese Welt verlassen musste. Ich lernte sie bei ihrer Arbeit in Bremen kennen und schätzen.

Angi gehörte zu den wenigen Journalisten, die all' ihre Kraft, Leidenschaft und ihr Herzblut in ihre Arbeit investieren. Sie gab nicht eher Ruhe, bis auch die allerletzten Recherche-Möglichkeiten ausgeschöpft waren und das Ergebnis vollständig, sauber und wasserdicht war und mehr und bessere Informationen enthielt als die möglichen Veröffentlichungen unserer Mitbewerber.

Sie hatte diese hohen Ansprüche an sich selbst und erfüllte sie mit unfassbarem Fleiß. Angi erwartete die gleiche Vorgehensweise auch von den Kollegen, deren Artikel sie als Blattmacherin bei BILD Bremen redigierte. Wer ihre Erwartungen nicht erfüllt hatte, dem kam sie schnell auf die Schliche und forderte, versäumte Teile der Recherche nachzuholen. Dabei machte sich Angi nicht nur Freunde. Doch 100%ige Arbeit abzuliefern war ihr wichtiger als ihr Beliebtheitsgrad. Damit erwarb sie sich größten Respekt und Anerkennung bei denjenigen, die ihre Ansprüche teilten. Ich gehörte und gehöre dazu. Der Journalismus ist ohne Angi ärmer geworden.

Gleichzeitig war Angi Expertin im Stress-Abbau. Sie jonglierte regelmäßig pastéis de nata für alle von ihrem portugiesischen Lieblingsbäcker in Hamburg zu uns nach Bremen, begeisterte mit ihrem geistreichen Witz, hatte dieses ansteckende Lachen und war eine begnadete Zeilenmacherin. Gleichzeitig entging ihr nicht, wenn jemand Probleme hatte. Ob diese privat oder beruflich waren. Angi bot demjenigen sofort Hilfe an. Wurde sie angenommen, kämpfte sie wie eine Löwin, bis ein Lösungsweg gefunden war.

Angi habe ich menschlich und beruflich als fairen, absolut aufrichtigen und liebenswerten Menschen kennengelernt. Sie war ein authentisches, zuverlässiges und kompetentes Vorbild. Und hat mir meine meist viel zu langen Texte fast immer verziehen. Ich habe auch heute versucht, mich kurz zu fassen. Möge Angi mir auch diese Bleiwüste verzeihen.

Sie fehlt. Und verdient höchsten Respekt. Den hat sie. Auch von denen, die es nicht zugeben mögen, aber unendlich viel von Angi gelernt haben. Ich bin dankbar, dass wir sie kennenlernen, von ihr lernen und mit ihr arbeiten durften.

Angi bleibt uns unvergessen.


Von Herzen

Astrid Sievert