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Andreas Demelgestorben am 1. Februar 2021

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Andreas,
wir haben uns so selten gesehen. Und doch bist du Teil meines Lebens, seit ich denken kann. Ich erinnere mich an eine Begegnung vor einigen Jahren. Du hast mir zum Gruß die Hand gereicht. Ich habe sie genommen, obwohl ich dich viel lieber in den Arm nehmen wollte. So wie immer, wenn wir uns gesehen haben. Es fällt schwer zu glauben, dass wir dich nie wieder sehen können. Es mag Außenstehenden unbegreiflich sein, welche Bedeutung du in meinem Leben hattest. Selbst mir gelingt es nicht, sie in Worte zu fassen. Aber wenn ein Mensch von Anfang an da war - und Andreas das warst du - dann gehört er einfach dazu. Und dann fehlt er, wenn er nicht mehr da ist.
Doch, so traurig es ist, der Tod gehört zum Leben dazu. Und dieser Gedanke hat für mich auch etwas beruhigendes. Denn wenn der Tod Teil des Lebens ist, also Teil der Welt in der wir Leben, dann kann er dich auch nicht aus dieser Welt reißen. Es ist eine schöne Vorstellung, dass du einfach zum Ursprung zurückgekehrt bist.

Dennoch, liebe Sonja: egal was ich sage, egal was mir die Trauer erträglicher macht - die Leere und der Schmerz bleiben. Trauere um Andreas, so lange es braucht. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, ob man jemals aufhört um die Liebe seines Lebens zu trauern. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob man das wirklich muss. Solange am Ende die Freude und die Dankbarkeit für eben diese Liebe, für all die Erinnerungen, das gemeinsame Lachen und vielleicht sogar auch die Streite überwiegen. Und deswegen wünsche ich dir all die Kraft, um - irgendwann - mit sehr viel mehr Glückseligkeit als Schmerz an Andreas denken zu können.
Meine Gedanken sind bei dir.